Karl von der Heiden hat sich v.a. in seinen frühen Werken im Wesentlichen von der Mythologie leiten lassen. "Eros Thanatos" heißt die eine Ausstellung, die das pralle Leben zwischen Liebe und Tod auf monumentale Weise nachzeichnet.
Immer wenn der Künstler Bauschaum verwendet hat, entstanden z.T. absurde Bilder: Er formte Körper, Gliedmaßen und Gedärm, die die Bilder von weitem wie eine üppig belegte Pizza erscheinen lassen. Karl von der Heiden, der viele Jahre einen lithografischen Betrieb geleitet hat und dabei vielen Künstlern kennen lernte, wollte mit seinen Bildern und Bildobjekten Geschichten erzählen. Dieses Ziel hat er unzweifelhaft erreicht.
Neben dem bereits erwähnten Bauschaum kamen auch so ungewöhnliche "Zutaten" wie ein echter Pferdekiefer zum Einsatz, wie zum Beispiel in der Arbeit "Intensivstation". Karl von der Heiden erzählt mit seinen Bildobjekten Geschichten - zum Beispiel die von Aktaion, der Artemis beim Baden entdeckte, und die ihn zum Hirsch verwandelte, den anschließend ihre Hunde zerrissen.
Rau und voller Leidenschaft, so ist das Leben, wie von der Heiden es darstellt. Es werden alte germanische Sagen zitiert, Karl von der Heiden präsentiert aber auch seine Hommage an den bekannten japanischen Landschaftsmaler Andro Hiroshige. Das Ergebnis ist sehr surrealistisch. Gewisse Symbole tauchen immer wieder auf, wie etwa der Hirsch: Er steht für Unabhängigkeit und für ein Individuum, das es in der heutigen Zeit schwer hat. (vgl. NGZ 27.01.2004)
Karl von der Heiden stellte 2015 im Probenkeller der Musikschule Mark Koll aus. Das passte, denn der damals 75-Jährige war selbst ein begeisterter Musiker. Seine bizarren Bilder unter der Überschrift "Mythen und Zitate" sind Beispiel für seine unerschöpflichen Assoziationen und Kreationen.
"Seine Malerei ist ein einziger Schrei nach Bewahrung der Schöpfung, eine laute Kritik an den herrschenden Verhältnissen", sagte der Kaarster Kunsthistoriker Dr. Heribert Brinkmann in seiner Einführungsrede. Jedes einzelne Bild von Karl von der Heiden erzählt eine Geschichte. Der Fisch als Symbol für das Leben taucht in seinen Werken durchgängig auf. Er galt für ihn als Sinn der Eleganz und in seiner Existenz ebenso bedroht wie die gesamte Schöpfung. Was ebenfalls immer wieder zu sehen ist, sind bizarre Labor-Impressionen mit Schläuchen, die an Menschen angeschlossen sind, sie zu Versuchstieren degradieren. (vgl NGZ 12.10.2015 von Rudolf Barnholt)